Eine Lösung fürs Herz des Antriebsstrangs

Eine Lösung fürs Herz des Antriebsstrangs
31.08.2024Swiss Automotive ShowSchaeffler

Lagerschäden sind an Elektroautos keine Seltenheit. In Markenwerkstätten wird dann oft das ganze Getriebe ausgetauscht. Das müsse nicht sein, wie Janot Strub, Technikexperte von Schaeffler, verrät – an einem der populären Fachvorträge an der SAS.

Der deutscher Zulieferer Schaeffler, ein Spezialist für Kupplungs- und Getriebesysteme, aber auch Lager, und der Antriebstechnologie-Spezialist Vitesco werden künftig zusammenspannen. Und ab Herbst als VLS, kurz für Vehicle Lifetime Solutions, auftreten . «Auch für uns ist das eine Umstellung, aber der neue Namen ändert ja nichts am Knowhow», fügt Technikexperte Janot Strub von Schaeffler, mit einem Schmunzeln an.

Er erläutert in einem der gut besuchten Fachvorträge während der SAS 2024 interessierten Besuchenden Details zu E-Achsen und wie man sie auch als freier Garagist problemlos reparieren kann. «Eine E-Achse ist eigentlich nichts anderes als das Herz des Antriebsstrangs. Sie ist extrem effizient – auf minimalem Raum», so Strub. Doch auch ein E-Motor erzeuge Hitze, daher sei so ein Antrieb auch mit einem Thermomanagement verbunden. Beim Endkunden herrsche jedoch die Meinung vor, dass ein E-Motor ewig laufe. «Aber alles, was Drehmomenten und Belastungen ausgesetzt ist, hat auch Verschleiss», so der Schaeffler-Techniker. «Es startet meist mit Pfeifen und Brummen. Anzeichen dafür, dass die Lager, die eine riesige Leistung verarbeiten müssen, durch Vibrationen oder zu geringe Schmierung angegriffen werden.»

Beim VW E-Golf zum Beispiel werde in einem solchen Fall meist die gesamte Einheit ausgetauscht, und dies alles vielleicht nur wegen eines einzigen Lagers, das defekt ist. «Wir haben nun ein Reparaturlösung für E-Achsen mit einem Kit, der alles nötige Material beinhaltet, um einen solchen Lagerschaden ohne kostspieligen Gesamtaustausch reparieren zu können», so Strub. Man brauche zwar die HV-II-Ausbildung, um das Auto spannungsfrei zu schalten, aber kein Spezialwerkzeug, und das defekte Getriebe müsse ja eh auch ausgebaut werden.

Per Schritt-für-Schritt-Reparaturanleitung könne man das entsprechende Lager tauschen, einstellen, den Deckel zumachen und es wieder einbauen. «Und weiter geht’s. Dies zu einem Bruchteil der Reparaturkosten», so Janot Strub. «Lager und Getriebe tauschen können wir zudem alle! Das wird bei E-Autos ein grosses Reparaturthema werden, daher lancieren wir neben dem jetzigen Kit für den E-Golf bald einen für Hyundai Ioniq sowie Kia. Weitere werden kommen.» Garagisten sollten die Zurückhaltung gegenüber E-Autos ablegen, schliesslich müssten auch E-Autos in die Werkstatt und böten schon heute ein Reparaturpotenzial, das man nützen könne.

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