Partikelzahl-Prüfung bei Dieselmotoren
«Das gehört einfach zum perfekten Service»
In Sachen goldenem Glanz hält diese Garage locker mit ihrer Region mit: Wir sind unterwegs an der Goldküste des Zürichsees – und unser Ziel, die Feldhof Garage AG, darf sich auf Google mit stolzen 4,9 von fünf goldenen Bewertungssternen schmücken. Der Betrieb selbst liegt etwas versteckt im Parterre eines Mehrfamilienhauses in Uetikon am See ZH. «Versteckt, aber oho!», sagt dazu der Chef fröhlich zur Begrüssung. Gestatten, Thomas Reinhard, Inhaber. Bereits seit 1985 ist die Garage Nissan-Partner. Im Jahr 2016 übernahm Reinhard die Leitung von den Eltern, vor fünf Jahren wurde er Partner des Premium-Werkstattkonzepts carXpert der Swiss Automotive Group (SAG).
Partikelmessung ist bereits Routine
Geht es um Kompetenz für verschiedene Antriebe, sind die Feldhof Garage und ihre sechs Mitarbeitenden bestens gerüstet. «Bei der Elektromobilität waren wir als Nissan-Partner eh die Ersten, und wir haben das carXpert-Kompetenzmodul ev-service», so Geschäftsführer Reinhard. Und das seit 2023 aktuelle Thema Diesel-Partikelanzahl-Messung? Ist hier eigentlich keins mehr: Seit Juni hat die Feldhof Garage ihr Prüfgerät, den Partikelzähler TEN AEM aus dem Derendinger-Sortiment im Einsatz. «Für uns ist die Messung Routine», betont Reinhard. Das war nicht immer so: Seit 2023 wendet die MFK das strenge Verfahren zur Prüfung der Dieselpartikelanzahl an; anfangs gab es enorme Unsicherheiten und vor allem wegen deren Eichung einen Engpass bei Geräten. Die MFK prüfte teils nur stichprobenartig, was auf Garagen zurückfiel, falls ohne eigentlich nötigen und von der Garage empfohlenen Filtertausch bestanden wurde. Heute prüft die MFK fast flächendeckend.
Dank carXpert gut darauf vorbereitet
Wie überraschend kam die Thematik auf die Feldhof Garage zu? «Als carXpert-Partner waren wir darüber gut informiert. Wir wussten: Das kommt! Wir haben uns vorbereitet und übrigens auch ein gutes Angebot für das Gerät bekommen», erläutert der 52-Jährige. Seitdem das Gerät da ist, wird jeder betroffene Diesel (bei den Personenwagen zum Beispiel ab Euro 5b) beim Service nach der Probefahrt per Standardmessung gecheckt. Zur MFK-Bereitstellung erfolgt die offizielle Messung mit dem grossen DIN-A4-Prüfprotokoll – das Einhalten des Messprozederes ist hier entscheidend. Die MFK selbst wiederholt diese Prüfung ihrerseits.
Ungeprüfter Eintausch ist undenkbar
Weshalb ein eigenes Gerät, statt zum Beispiel eines mit anderen Garagen zu teilen? «Erstens sind wir eine AGVS-geprüfte RBV-Garage, dürfen also die Nachprüfung von MFK-Beanstandungen durchführen. Da geht es kaum ohne», zählt Reinhard auf. «Zweitens betreuen wir ausser Nissan zu 40 Prozent Fremdmarken von A bis Z. Drittens haben wir früher Klimaservicegerät- oder Dieselabgastester geteilt. Aber heute ist der Durchsatz an Fahrzeugen pro Tag höher: Da kann ich nicht immer jemanden schicken, um das Gerät zu holen oder gar Kundinnen und Kunden Wartezeiten zumuten – gerade im Premiumbereich. Viertens gehört es für uns einfach zum perfekten Service unserer Kundschaft gegenüber. Und nicht zuletzt kostet der Partikelfilter statt 2000 bis 4000 je nach Typ auch mal 7000 Franken: Ein ungeprüftes Eintauschfahrzeug hereinzunehmen oder eine ungeprüfte Occasion zu verkaufen, käme am Ende teurer.» Reinhard ergänzt: «Sowas entspräche auch nicht unserer Philosophie: Wir bieten Service mit persönlicher Note! Wie unsere Mitarbeitenden sind unsere Kundinnen und Kunden für uns nicht einfach nur Nummern.»
Kundschaft nimmt Prüfung gut an
Auf zur Live-Prüfung mit einem Nissan Navara. Der warmgefahrene Pick-up brummt im Leerlauf neben dem zertifizierten Partikelzähler TEN AEM, der ebenfalls bereits seine Vorwärmzeit – maximal zwölf Minuten, meist kürzer – hinter sich hat. Geräte-Eigenprüfung – und los. Messlanze in den Auspuff, Knopfdruck, nach zwölf Sekunden ist bei der «kleinen» Standardmessung das Ergebnis da. «Sauberer als die Luft in der Werkstatt!», kommentiert Reinhard, «das Auto ist ein regelrechter Staubsauger und die Luft dahinter besser als davor. Deshalb sind meiner Meinung nach Fahrverbote für neuere Diesel, für die es trotz Elektromobilität eben weiterhin Bedarf gibt, hinfällig.» Wie reagiert die Kundschaft auf die Prüfpflicht? «Die nimmt das sehr gut an, weil es jetzt halt vorgeschrieben ist», sagt Reinhard. «Wir hatten aber statt anfangs befürchteter zehn bis 20 Prozent defekter Filter selbst noch keinen einzigen defekten, nur zwei an der Grenze liegende.»
Schnelle Einweisung ins TEN AEM
Während wir fotografieren, erläutert Reinhard den Lernenden das Gerät. Wie bedient es sich denn? «Wir sind hoch zufrieden», sagt Reinhard, «die Bedienung ist simpel, die Einweisung dauerte eine Stunde; Technomag hat auch die Software installiert. Ich war von Anfang an bei Derendinger, danach bei Technomag, was ja jetzt neu Derendinger ist – und ich kann nur Positives sagen.» Dies gelte auch für carXpert. «In Zeiten, in denen es schwieriger wird, an Fahrzeugdaten zu kommen, und in denen die Ansprüche der Kundschaft steigen, hilft das enorm.» Apropos aktuelle Entwicklungen: Wie steht es um Fachkräfte? «Wir haben zwei gute Lernende. Aber wo Sie das fragen: Wir haben da eine Vakanz», so Thomas Reinhard lachend, «und suchen eine Automobil-Diagnostikerin oder einen Automobil-Diagnostiker für die Werkstattleitung: Schreiben Sie das.» Aber gerne!