SAS 2025 – Geballte Kompetenz der Branche erleben

"Man findet für fast jede Produktgruppe, welche Derendinger im Angebot hat, einen passenden Lieferanten vor Ort."
Autonome LKW, die von Hub zu Hub über die Autobahn kurven, sind immer noch Zukunftsmusik. Schon Realität – nicht zuletzt durch den politischen Druck – ist die rasche Zunahme der Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieben auf Schweizer Strassen. Denn elektrische LKW sind in der Schweiz bis einschliesslich 2030 von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA befreit, was bei einem 40-Tönner eine Vergünstigung von circa einem Franken pro Kilometer ausmacht. Kein Wunder, setzen immer mehr Spediteure und Logistiker auf E-LKW. Zudem werden bei zu viel CO2-Austoss seit diesem Jahr auch für den Import der leichten Nutzfahrzeuge Sanktionen erhoben. Auch dies dürfte weitere E-Nutzfahrzeuge auf die Schweizer Strassen und schliesslich in die Werkstätten bringen. Der Trend hin zu Elektro stellt nicht nur die Werkstätten, sondern ebenfalls Aufbauanbieter vor Herausforderungen. Doch auch bestehende Antriebe können noch auf mehr Nachhaltigkeit getrimmt werden. Zudem ist dies bei weitem nicht der einzige Trend, den man im Nutzfahrzeugbereich auf dem Radar haben sollte. Welche Neuerungen aktuell wichtig sind und was man an der Swiss Automotive Show (SAS) vom 22. und 23. August 2025 alles erfahren und sehen kann, verrät Yannick Richard, Head of Category Truck & Trailer bei Derendinger.
Auf welche Messe-Highlights freuen Sie sich an der SAS 2025?
Yannick Richard: Grundsätzlich ist die Messe an sich ein Highlight! Wichtig für uns wie auch für die Kundinnen und Kunden ist, dass man die geballte Kompetenz der Branche an einem Ort antreffen kann. Man findet für fast jede Produktgruppe, welche Derendinger im Angebot hat, einen passenden Lieferanten vor Ort.
Welche Trends und Neuigkeiten stehen bezüglich Trucks, leichten Nutzfahrzeugen und Trailern in Bern im Fokus?
Nachhaltigkeit ist in der Branche ein Thema von zentraler Bedeutung. Die politischen Vorgaben für Neufahrzeuge gehen bekanntlich in Richtung Elektroantrieb. An der SAS gibt es aber auch etliche Beispiele dafür, dass man ebenfalls mit dem bestehenden Fahrzeugpark sehr nachhaltig unterwegs sein kann. Wir haben Lieferanten, welche zusätzliche Sortimente und Produkte anbieten, die eine zeitwertgerechte, nachhaltige Reparatur ermöglichen. Speziell zu erwähnen gilt es jene Ausstellenden, die sich teilweise ausschliesslich auf Remanufacturing, also den industriellen Aufarbeitungsprozess von Altteilen, spezialisiert haben. Auch so kann jede Werkstatt oder jede Spedition den CO2-Fussabdruck schon reduzieren.

Auf welche neuen Aussteller aus Ihrem Bereich können sich der SAS-Besucherinnen und -Besucher freuen und warum?
Es gibt einige neue Aussteller oder Aussteller, welche nach ein paar Jahren wieder dabei sind. Über diese freut man sich natürlich. Nicht zu vernachlässigen sind zudem die Ausstellenden, welche jedes Jahr dabei sind. Für den Nutzfahrzeugbereich sicherlich Knorr-Bremse, SAF-Holland mit SAF und Haldex, dann Haco, IKA, SKF und ZF mit den Marken Sachs, Lemförder, TRW und Wabco. Nicht zu vergessen auch der Remanufacturing-Spezialist APS REMA Germany und neu auch OE-Germany, welcher sich im Bereich Motorenteile einen Namen gemacht hat.
Zuletzt haben Sie bei Derendinger im Truck & Trailer-Bereich das Angebot an Universalteilen deutlich erweitert; zahlt sich das schon aus, und wie geht es diesbezüglich 2025 weiter?
Die Ausweitung in diesem Bereich zahlt sich definitiv aus! Unsere Kundinnen und Kunden schätzen es sehr, dass die Teile schneller und einfacher in unserem Webshop gefunden und bestellt werden können. Die Herausforderung an einem Webshop ist, dass die Sortimentserweiterung nie abgeschlossen ist. Das Ganze ist sehr dynamisch. Es gibt immer wieder Neuheiten und/oder Anpassungen, welche die Aufgaben in diesem Bereich aber auch sehr spannend machen. Wir versuchen ja möglichst auf Kundenrückmeldungen einzugehen. Schliesslich soll der Kunde die Teile bei uns finden und nicht suchen!
Der BEV-Anteil steigt auch bei den LKW-Zulassungen, und um CO2-Sanktionen zu vermeiden, müssen Importeure auch bei leichten Nutzfahrzeugen auf Stromer setzen. Hat das schon erste Einflüsse aufs Sortiment, und wenn ja, welche?
Es wäre ignorant zu sagen, dass das keinen Einfluss auf unsere Tätigkeit hat. Wir versuchen mit unseren Partnern alles anzubieten, was erhältlich ist. Sollte der Kunde einen E-LKW oder auch einen Elektro-Bus haben, wollen wir ihn auch in diesem Bereich mit gewohnter Qualität bedienen können. Wir sind bereit für die neuen Antriebarten und wollen auch in Zukunft der beste Ansprechpartner für unsere Kundinnen und Kunden sein.

Welche Live-Demos und Fachvorträge werden Sie sich selbst nicht entgehen lassen?
Ich hoffe, dass ich einige Live-Demos oder Fachvorträge besuchen kann. Erfahrungsgemäss ist auf den Ständen so viel Interessantes zu sehen oder zu erfahren, dass einem die Zeit fast nicht reicht. Die ganze Digitalisierung in den Fahrzeugen interessiert mich besonders.
Die SAS hat ja immer eine Fülle an Neuheiten und Attraktionen zu bieten. Was werden Sie ausserhalb des eigenen Truck & Trailer-Bereichs auf jeden Fall anschauen?
Es gibt in jedem Bereich zahlreiche Neuheiten und informative News. Man kann sich über die Branche austauschen und sieht andere Blickwinkel. Natürlich sind das Catering und das Rahmenprogramm auch immer wieder Highlights, die man sich keinesfalls entgehen lassen darf. Ich freue mich daher – wie jedes Jahr – sehr auf die SAS!